Alles über kompetente Unterstützung
rund um die Geburt

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Wir über uns

Seit vielen Jahren setzen wir uns als Institut schon für die umfassende Betreuung rundum Schwangerschaft und Geburt ein und für eine Hebammenzentrierte gesundheitsfördernde Wochenbettbetreuung, ergänzt durch Mütterpflege oder Kraamzorg nach dem Niederländischen Modell. Wie das so gekommen ist, ist eine lange Geschichte.

Ich stelle mich an dieser Stelle gerne vor.

Bild von Aziz Acharki aus Unsplash

Mein Name ist Gesine Weckmann und ich bin Gründerin des Weckmann Institute of Medical and Healthcare Education (WIN-med). Die Ausbildung Mütterpflege ist ein Herzensprojekt, das aus persönlichem Engagement entstanden ist, aufgrund der großen qualitativen Unterschiede in der Umsorgung der Familie nach der Geburt eines Kindes zwischen der Situation in den Niederlanden und Deutschland.

Ich bin in den Niederlanden geboren, in der schönen Provinz Süd-Holland und zwar im Haus meiner Eltern, wie das in Holland immer üblich war. Das Thema Wochenbett ist mir im gewissen Sinne auf dem Leib geschrieben. Zurückgehend auf meine Ururgroßmutter, waren Frauen aus meiner Familie, schon seit jeher als Hebammen tätig. Demzufolge waren Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett und den natürlichen Umgang damit, auch häufige Gesprächsthemen zu Hause und bei Familientreffen. Die Geschichte der Urhebamme in unserer Familie finden Sie ganz unten auf dieser Seite.


Kraamzorg und Mütterpflege in den Niederlanden

Bild von Kelly Sikkema aus Unsplash

Im Niederlandischen Gesundheitssystem steht jeder Familie in den ersten 8 Tagen nach der Geburt zusätzlich zur Hebammenbetreuung eine Fachpflegekraft für Kraamzorg - d.h. Wochen- oder Mütterpflege - zu, die sowohl Aufgaben im Haushalt, als paramedizinische Aufgaben wie z.B. die Durchführung der täglichen Kontrollen übernimmt und die Familie über den richtigen Umgang mit dem Neugeborenen aufklärt. Diese Unterstützung macht das Wochenbett zu einem feierlichen Ereignis, das in den meisten Fällen zu Hause erlebt wird mit vielen Glückwünschen durch den traditionellen Wochenbettbesuch. Die neue Mutter kann sich erst mal zurücklehnen und entspannt das kleine Baby kennenlernen und die Familie sortiert sich in Ruhe neu.

Aus wissenschaftlicher Forschung wurde mittlerweile festgestellt, dass diese zusätzliche Unterstützung mit Kraamzorg nicht nur mit einer viel höheren Zufriedenheit im Wochenbett einherging, aber durch die engmaschigere Betreuung und präventive Funktion, auch insgesamt mit weniger Gesundheitsausgaben. Wie man frei nach Benjamin Franklin sagt: "Ein Löffel Prävention ist besser als eine Schüssel Therapie".

Es versteht sich von selbst, dass Niederländische Familien diese gemütliche Zeit der ersten Tagen mit einer so umfassenden Unterstützung gerne zu Hause verbringen, anstatt sich mit Hin-und-her-fahren in die Klinik zu beschäftigen. Die medizinische Betreuung im Wochenbett wird in den Niederlanden durch die Hebammen geleistet, die in den ersten 2 Wochen regelmäßig vorbei kommen, um die Gesundheit von Mutter und Kind, so wie die Arbeit der Mütterpflegerinnen zu überwachen und die von den Mütterpflegerinnen bei Auffälligkeiten zusätzlich informiert werden.

Als Niederländerin war eine professionelle Unterstützung nach der Geburt in der Häuslichkeit selbstverständlich. Nach meinem Umzug nach Deutschland, wurde mir aber schnell klar, dass Frauen in Deutschland nach der Geburt nicht so selbstverständlich solche umfassende Hilfe erhalten. Die Hebamme kommt auch in Deutschland im Wochenbett vorbei, ist aber nicht die angewiesene Person sich um die Betreuung der 2 aufgeregten Geschwister zu kümmern, oder zu sorgen, dass die Mutter in Ruhe stillen kann und auch mit gesunder Ernährung versorgt wird. Da nicht jede Familie eine Oma oder Tante hat, die für 1-2 Wochen vorbei kommen kann zur Unterstützung fehlt es vielen Familien an das "Umsorgtsein" und die Ruhe, die eine gute Betreuung bringen kann. 

Durch die Geburt meiner eigenen Kinder in den Niederlanden und Deutschland, habe ich die Unterschied in der Umsorgung trotz Betreuung durch eine liebe Hebamme im eigenen Wochenbett deutlich bemerkt und habe entschieden, dass "irgendjemand" da was machen müsste. Andere Mütter mit denen ich ins Gespräch geriet über die Wochenbettbetreuung in den Niederlanden und Deutschland, wünschten sich, dass es diese Unterstützung auch in Deutschland geben könnte. Nach und nach reifte der Gedanke die Wochenbettbetreuung in Deutschland durch eine emphatische und haushaltsnahe Unterstützung durch Fachkräfte zu ergänzen und so daran beizutragen, dass Eltern das Wochenbett entspannt zu Hause verbringen können mit gesundheitlicher Betreuung der Hebamme und praktische Unterstützung durch die Mütterpflegerin.


Ausbildung zur Mütterpflegerin

Die Ausbildung zur Mütterpflegerin hat als Ausbildung Wochenpflege in 2013 angefangen und seitdem durften wir viele tolle Frauen kennenlernen, die ein Herz haben für Familien und in der intensiven Wochenbettzeit und im ersten Lebensjahr wertvolle Unterstützung leisten. Viele Frauen haben die Erfahrung gemacht, dass sie nicht nur das Leben von anderen Frauen, aber durch die Arbeit als Mütterpflegerin auch ihr eigenes Leben verbessert haben. Seit 2021 wird die Ausbildung Mütterpflege durch die Frau Glück - der Name passt doch ausgezeichnet zum schönen Beruf der Mütterpflege - in allen Belangen als Ausbildungskoordinatorin hervorragend unterstützt.

In 2025 werden wir nun zum 4. Mal den jährlichen Kongress für Mütterpflege, Kraamzorg und Wochenpflege in Fulda zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Peri-Partale Gesundheitsförderung organisieren. Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen wie die Entwicklung der Mütterpflege in Deutschland voranschreitet.

Wir hoffen, dass wir weiterhin viele Frauen den schönen Beruf der Mütterpflegerin ermöglichen können und so unterstützen wir gemeinsam die Gesundheit von Familien.


Beruflicher Hintergrund

Wie oben erwähnt sind die Frauen in meiner Familie bis in der 5. Generation Hebammen. Das Hebammen-Gen hat auch vor mir nicht halt gemacht. Mit 4 Jahren habe ich meine 3-jährige Schwester schon mit dem großen Gynäkologiebuch aufgeklärt und mit 14 las ich neben der Hebammenzeitschrift auch Bücher zu Vitaminen und Biochemie, so dass schon schnell feststand in welche Richtung mein Weg gehen würde.

Vor-, während und nach dem Medizinstudium, habe ich mehr als 10 Jahre in einer niederländischen geburtshilflichen Praxis mit 85% Hausgeburten gearbeitet. Nach meinem Umzug nach Deutschland, habe ich meine Liebe für die Forschung entdeckt und habe ich mich an der Universität Rostock in der Immunologie, Hämatologie und angrenzenden Gebiete wie Stammzellforschung vertieft, bevor ich mich an der Universität Greifswald an der Abteilung Allgemeinmedizin mehr mit der Patientenversorgung, der Versorgungsforschung und Public Health beschäftigt habe. Qualität in der medizinischen Ausbildung und Schutz vor Unter-, Über- und Fehlbehandlung waren in meiner Arbeit stets ein wichtiger roter Faden. Nach mehrjähriger Arbeit an der Universität Greifswald, habe ich dann wieder zurück nach Rostock gewechselt, wo ich in den letzten 6 Jahren als Professorin für Gesundheitsbildung und Prävention an der EUFH tätig war und mich seit 2021 auch in privatärztlicher Praxis für die Gesundheit von Frauen und Familien einsetze.

Neben meiner täglichen Arbeit, setze ich mich in verschiedenen Gremien für die Frauengesundheit im weitesten Sinne ein, wie zum Beispiel als Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Peri-partale Gesundheitsförderung, die sich für die Einführung des Niederländischen Models der Wochenbettbetreuung einsetzt, oder in der Deutschen S3-Leitlinie Peri- und Postmenopause.


Weitere Information

Publikationen

Liste der Publikationen

Profil Google Scholar

Mitgliedschaften (Auswahl)

  • Deutsche Gesellschaft für Peri-partale Gesundheitsförderung (DGPPG)
  • European Association of Breastfeeding Medicine (EABM) 
  • Niederländische Organisation für Hebammen und Schwangere (NOVEZ)
  • Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern (AEK-MV)
  • Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
  • Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (DEGAM)
  • Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatology (DGTI)
  • International Society of Blood Transfusion (ISBT)


Es fing mit einem Waisenmädchen an...

Die erste Frau in meiner Familie, die am Anfang der Hebammengeschichte unserer Familie stand, hatte selbst eine rührende Geschichte. Die kleine Christina war erst 2, als ihr Vater starb, aber das war leider noch nicht das Ende ihrer schwierigen Erlebnisse. Als sie gerade 5 Jahre alt war, verlor sie auch noch ihre Mutter. Weil Ihre einzige Tante auch sehr arm war und nicht für Christina sorgen konnte, blieb nur der Weg in das Armenhaus.
Sie wurde in diesem jungen Alter als Waisenkind in eine ferne Arbeiterkolonie geschickt um dort bei einer neuen Familie zu wohnen. Sie wuchs auf und verliebte sich in einen ebenfalls armen Jungen aus der Kolonie. Mit 20 bekam sie Zustimmung ihn zu heiraten.

Der Beruf der Hebamme war damals für Christina ein Traum. Als ihre Schwester ein Kind bekam, war sie bei der Geburt dabei. Das ganze muss auf das junge Mädchen einen großen Eindruck gemacht haben. Hebammen standen als Fachfrauen in hohem Ansehen und hatten für die damalige Zeit auch ein sehr gutes Auskommen. Aber Christina war nur ein mittelloses Waisenmädchen aus der Armenkolonie. Einen Beruf zu lernen wie Hebamme, war für ein Mädchen wie Christina undenkbar. In der Zeit in der Christina lebte, studierten Frauen nicht. Überhaupt war eine weitere Bildung nach der Grundschule nur wenigen besser betuchten Menschen vorbehalten. Der ärztliche Beruf war für Frauen nicht vorgesehen, aber in ausgewählten Fällen hatten Frauen die Möglichkeit Hebamme zu werden. Ein unerreichbarer Traum für Christina.

Nun muss man wissen, dass es damals gut möglich war durch unglückliche Umstände in eine solche Armenkolonie hinein zu geraten, aber man kam nicht so einfach wieder heraus. Christina hatte zwar geheiratet, aber sie und ihren Mann waren noch immer in der Armenkolonie gefangen. Die beiden überlegten hin und her. Es gab nur eine einzige Möglichkeit aus der Armenkolonie herauszukommen: sie mussten sich freikaufen! Dafür musste man von den Erträgen des kleinen Stückchen Lands, das man zugeteilt bekam, genug sparen um die Freikaufsumme aufzubringen. Nach aller Voraussicht ein unmögliches Unterfangen, dass nur wenige der Armen in diesen Umständen nach vielen Jahren gelang.

Durch harte Arbeit, viel Geschick und seltenes Glück haben es Christina und ihren Mann geschafft die geforderte Summe innerhalb der außergewöhnlich kurzen Zeit von weniger als 1 Jahr zusammen zu sparen und sich so aus der misslichen Arbeiterkolonie zu befreien. Nachdem sie ihre Freiheit gewonnen hatten, haben Christina und ihr Mann es im Laufe der Jahren geschafft einen bescheidenen Wohlstand aufzubauen. Dadurch konnten sie der ältesten Tochter ihrer 10 Kinder, ein Mädchen namens Francina, in die Stadt schicken um eine Ausbildung zur Hebamme zu machen. Das was die Mutter selbst nicht erreicht hat, konnte so die Tochter umsetzen.

Francina arbeitete nach Ihrer Ausbildung, Zeit Ihres Lebens als Hebamme im Osten der Niederlanden. Sie heiratete und bekam mit ihrem Mann Herman 17 Kinder und wurde damit die Urhebamme in meiner Familie. Seitdem gab es in jeder Generation der Familie Hebammen. Auch meine Mutter, mehrere Tanten, Großtanten und Ururgroßmutter Francina waren alle Hebammen. Ich stelle mir immer vor, dass Christinas Mutter, als sie gemerkt hat, dass ihr Ende näher kommt, ein Gebet hochgeschickt hat mit ihren Sorgen und Ängsten und mit der Bitte, dass sich alles für ihre Christina fügen wird. Und so ist am Ende aus dem schwierigen Weg des Waisenmädchens etwas schönes entstanden, das die Generationen überdauert hat.



 
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